Trabajando y paseando - Zwischen Arbeit und Urlaub

Endlich mal wieder ein „Hola“ aus Costa Rica und (fast) pünktlich zur Halbzeit meines Freiwilligenjahres! Ja richtig, ich lebe nun schon mehr als sechs Monate hier in Heredia, Costa Rica. Es ist kaum zu glauben, da die Zeit wahrlich wie im Flug vergangen ist. Wir reden hier zu Hause in der WG oft über unsere ganzen Pläne, die wir noch haben, und wie wenig Zeit uns eigentlich nur noch dafür bleibt. Und das, obwohl wir nochmal fast fünf Monate hier verbringen werden, die wir voll ausnutzen können. Trotzdem wird auch die zweite Hälfte sicherlich unfassbar schnell vergehen und kaum haben wir uns versehen, sind wir schon wieder in Deutschland. 

Aber darum soll es in diesem Blog gar nicht gehen. Da ich mich die letzten zwei Monate nicht bei euch gemeldet habe (ich sage ja, die Zeit vergeht wie im Flug), werde ich diesen Beitrag mit meinen Erlebnissen und Neuigkeiten der letzten Zeit füllen. Und davon gibt es viele;)

 

Trabajando 


Im Bereich Projekt hat sich seit meinem letzten Update zu diesem Thema tatsächlich einiges getan. Wie damals bereits angedeutet, war ich in meinem ursprünglichen Projekt (Centro Cívico por la Paz) nicht sehr zufrieden. Aus diesem Grund habe ich im Dezember bereits einige Tage in einem möglichen anderen Projekt reingeschnuppert. In diesem Projekt arbeite ich nun seit Februar drei Tage in der Woche. Die anderen zwei Tage arbeite ich weiterhin im Centro Cívico (CCPH). Mit dieser Lösung bin ich mittlerweile glücklich und mache das Beste daraus. Auch wenn es teilweise anstrengend sein kann, an zwei verschiedenen Standorten, mit unterschiedlichen Menschen und in komplett anderen Bereichen zu arbeiten, bin ich froh, diese Möglichkeit zu haben. So muss ich mich jeden Tag den Umständen entsprechend anpassen, was ich aber als Herausforderung sehe. Ich hoffe sehr, dass es nun für den Rest meines Jahres bei dieser Aufteilung bleibt. Die Zeit bis zu dieser Umstellung war nämlich doch stressig und ein wenig kompliziert, da alles koordiniert und in die Wege geleitet werden musste. 


Zunächst einmal zu meiner derzeitigen Arbeit im Centro Cívico: Die letzten zwei Monate lief es weiterhin ein wenig schleppend, was aber auch der Tatsache geschuldet war, dass ich aus verschiedenen Gründen häufig gefehlt habe (dazu später mehr). Im Februar hatte ich allerdings zwei sehr aktive Wochen, in denen ich viele Kurse für Kinder und Jugendliche gegeben habe. Angeboten habe ich Deutsch-, Englisch-, und Sportkurse. Da die Kinder und Jugendlichen in dieser Zeit noch Ferien und somit nicht viel zu tun hatten, kamen sogar vergleichsweise viele zu den Kursen. Den Rest der Zeit haben wir hauptsächlich Kurse für die jetzt kommende Zeit vorbereitet. 

Mit meinen neuen Kursen im CCPH werde ich nach der Osterwoche beginnen, also am 18. April. Das kommt mir sehr gelegen, da ich so noch viel Zeit habe, alles zu planen und vorzubereiten. Ich werde weiterhin Deutsch- und Englischkurse für Kinder und Jugendliche geben und neuerdings auch einen Englischkurs für Erwachsene. Ich hoffe sehr, dass sich für diese Kurse viele Leute anmelden werden.

Vergangene Woche habe ich zusätzlich zu den Kursen im CCPH auch begonnen, Englischkurse an der Grundschule nebenan zu geben. Hier unterrichte ich vier verschiedene Gruppen und vertiefe und wiederhole mit ihnen hauptsächlich die im Unterricht bereits bearbeiteten Themen. Obwohl ich erst 3 Tage dort war, merke ich jetzt schon, dass mir die Arbeit dort sehr viel Spaß macht. Das liegt vor allem daran, dass ich das erste Mal mit vielen Kindern gleichzeitig arbeite (in einer Klasse sind ca. 30 Kinder), was ein großer Unterschied zu einem Kurs mit drei bis sieben Kindern ist. Außerdem habe ich das erste Mal das Gefühl, dass die Kinder Spaß haben und sich gerne an den Spielen und Aufgaben beteiligen, was mich natürlich super freut und motiviert. Zum Abschied haben die 3. Klässler (8-10 Jahre) mich sogar umarmt und mir gesagt, dass sie sich auf die nächste Stunde freuen☺

Ich bin sehr gespannt auf die weiteren Stunden in der Grundschule und bin schon fleißig dabei, mir Lieder und Spiele zu überlegen, um die Stunden abwechslungsreich zu gestalten. 


Da wir schon beim Thema Abwechslung sind, werde ich euch im Folgenden einen tieferen Einblick in mein neues Projekt geben: Das Projekt heißt AIPED (Asociación de Apoyo Integral para Personas con Discapacidad) und liegt mit dem Auto ca. 20 Minuten von unserem Haus im Stadtteil Barva de Heredia. 

Die Mission des Projekts: die Verbesserung der Lebensqualität von erwachsenen Menschen mit Behinderung, indem ihre Autonomie und Unabhängigkeit gefördert und trainiert wird. Täglich kommen zwischen 20 und 30 „Usarios“ (Benutzer) in die Einrichtung und verbringen ihren Tag dort. Einige von ihnen kommen schon jahrelang dorthin, andere erst seit einigen Wochen oder Monaten. Trotz dieser Mischung ist es eine große Familie, wo alle unabhängig vom Alter oder dem Grad der Behinderung dazu gehören. Teil dieser Familie sind außerdem der Projektleiter Roy, die beiden „Profesoras“ (Lehrerinnen) Yetty und Tatti, die Köchin Lali und die zahlreichen Freiwilligen. Die Freiwilligenarbeit spielt nämlich eine sehr große Rolle, da jeden Tag mehrere Freiwillige kommen, um bei der Betreuung der Usarios zu unterstützen. Die meisten Freiwilligen sind die Mütter der Usarios. Es kommen aber auch externe Freiwillige, die unterstützend mitwirken, so wie ich auch. 

Durch die Größe des Teams ist eigentlich immer was los und ich treffe immer noch neue Leute, mit denen ich mich unterhalten und austauschen kann. Das ist wirklich spannend und natürlich ein krasser Kontrast zum CCPH.

 

Mein Tag dort beginnt schon um 7:30 Uhr, weshalb ich morgens mit dem „Uber“ zur Arbeit fahre, da ich im Bus über eine Stunde bräuchte. Zurück nehme ich aber trotzdem meistens den Bus, da es billiger ist. Die Einrichtung ist sehr modern und offen, aber nicht zu groß, sodass alles sehr persönlich und einladend wirkt. Es gibt einen großen Saal mit angrenzender Küche, in dem die meiste Zeit verbracht wird. Außerdem gibt es ein Gymnasio (wörtlich Sporthalle), wo Yoga gemacht wird, die Computer stehen und die Usarios ihre freie Zeit verbringen, sowie einen Garten. 

Meine Aufgaben sind sehr breit gefächert und grundsätzlich helfe ich bei allem, was gerade so anfällt. Das ist vor allem die Betreuung der Usarios, da die meisten auf Grund ihrer Behinderung viel Unterstützung bei alltäglichen Dingen brauchen. Das bedeutet, dass ich ihnen beim Händewaschen und Zähneputzen helfe, ihnen das Essen zum Platz bringe oder beim Basteln neben ihnen sitze und sie anleite. Zusätzlich zu den Bastelklassen gibt es noch folgende Klassen: Computer, Gärtnerei und Englisch. Am Morgen gibt es immer eine „Tanzsession“, um den Tag mit Bewegung zu starten, bei der die meisten Usarios immer begeistert mittanzen. Manche müssen allerdings immer zuerst motiviert werden;) Mittlerweile kennen mich die meisten auch bereits sehr gut, sodass ich mit einigen schon ein engeres Verhältnis aufbauen konnte.

Abgesehen von der Arbeit mit den Usarios arbeite ich gelegentlich im Büro und unterstütze Roy bei administrativen Sachen. Außerdem helfe ich zwischendurch beim Putzen oder in der Küche. 

Ich mag meine Arbeit dort sehr und fühle mich mit den Usarios und dem Team super wohl. Ich habe das Gefühl, dass ich durch das Zusammensein mit Menschen mit Behinderung sehr viel mitnehmen und lernen kann. Deswegen bin ich auch jedes Mal aufs Neue davon begeistert, wie glücklich dort alle sind und wie „unbefangen“ und selbstverständlich mit dem Thema Behinderung umgegangen wird. Das ist für mich eine einzigartige Erfahrung! 




Der "Salón" mit angrenzender Küche




Der kleine Garten

Das Gymnasio

 

So, das war es aber auch erstmal wieder zum Thema Projekt. Falls ihr noch mehr Fragen dazu habt, könnt ihr mir gerne schreiben. 

 

Mein Alltag in Heredia 


Auch in meinem Alltag neben der Arbeit hat sich in den letzten Monaten so einiges getan. Mittlerweile gibt es eigentlich fast immer was zu tun, dass es wirklich nie langweilig ist und ich mich sogar über ein bisschen Ruhe zwischendurch mal sehr freue. 

Wie auch schon zuvor fällt im Haushalt natürlich immer irgendwas an, sei es Putzen, Aufräumen, Waschen, Kochen oder Einkaufen. Da haben ich und meine drei Mitbewohnerinnen uns inzwischen, finde ich, aber ganz gut eingespielt und jeder beteiligt sich, sodass es meistens schnell geht. Vor allem das Kochen machen wir in der Regel gemeinsam, weshalb es immer viel Spaß macht. Ab und zu probieren wir auch mal neue Rezepte aus, um ein bisschen Abwechslung reinzubringen. Ich bleibe also auch weiterhin dabei, dass mir das „alleine Wohnen“ ganz gut gefällt☺


Wir unternehmen außerdem weiterhin viel mit unseren Nachbarn Marcia, Chico und Maria. Wir kochen gemeinsam typisches Tico-Essen, machen Ausflüge oder quatschen einfach nur über alles mögliche. Es wird mir immer bewusster, dass die drei wirklich ein großer Teil meines Jahres hier geworden sind, den ich nicht mehr missen möchte. Dafür bin ich unfassbar dankbar. Vor allem aber, weil es nicht selbstverständlich ist, dass sie so viel Interesse an uns zeigen und immer für uns da sind, wenn wir etwas brauchen. 


Eine große Neuigkeit: seit Februar bin ich Teil einer Mädchen-Fußballmannschaft! Das bedeutet, dass ich jede Woche 1-2 Mal zum Training gehe und sogar bei dem aktuellen Turnier („wie eine Meisterschaftsrunde“) mitspiele, weshalb ich bereits zwei Spiele hatte. Das Training und die Spiele erinnern mich sehr an meine deutsche Mannschaft. Der einzige Unterschied ist natürlich die Sprache, woran ich mich aber auch schon gewöhnen konnte. Ansonsten finde ich es aber krass, wie gleich alles abläuft. Sogar die Traineransprachen und Chatverläufe in der What’s App-Gruppe sind inhaltlich fast identisch;) Fußball ist also tatsächlich auf der ganzen Welt das Gleiche und verbindet und vereint dadurch sehr. Dies wurde mir erneut sehr bewusst, da ich sehr herzlich in die Mannschaft und in den Verein aufgenommen wurde und das schon nach sehr kurzer Zeit.  

Ich bin sehr froh, dass ich endlich eine Mannschaft gefunden habe, zumal ich Fußballspielen total vermisst habe, und auf diese Weise viele neue Leute kennenlerne. Mit einigen meiner Mitspieler*innen habe ich auch schon außerhalb vom Training Dinge unternommen. Zusätzlich habe ich dadurch außerhalb der Arbeit noch feste Termine in der Woche, die meinem Alltag noch ein bisschen mehr Struktur verleihen. 

Ich freue mich schon sehr auf meine weitere Zeit bei der „Academia de fútbol Cubujuquí“. 


Mannschaftsbild von meinem ersten Spiel


Durch all diese „Programmpunkte“ vergehen die Wochen wirklich schnell und jeden Tag passiert etwas Spannendes. Dabei fühle ich mich sehr wohl und genieße jeden Moment in vollen Zügen! 

 

Zwischenseminar


Vom 31.01.-4.02. hat unser weltwärts-Zwischenseminar stattgefunden. Mit allen 30 Visioneers-Freiwilligen und einigen Freiwilligen von anderen Organisationen waren wir für eine Woche in einer Unterkunft in der Nähe des Vulkans Poas in den Bergen. Die Anlage dort hat sehr an ein Schullandheim-Gelände erinnert und eignete sich hervorragend für das Seminar. Wie auch bei den anderen, vorherigen Seminaren war die Stimmung unter allen Teilnehmenden sehr gut und harmonisch. Tagsüber haben wir in Kleingruppen über viele verschiedene Themen geredet und diskutiert. Es ging um Kritik am weltwärts-Programm, die costa-ricanische Kultur, unsere Motivation für einen solchen Freiwilligendienst und darum, wie es uns in den letzten Monaten ergangen ist. Einige dieser Themen haben wir schon sehr oft „durchgekaut“ und sie waren deswegen nicht so spannend, andere waren aber wirklich hilfreich. Außerdem stand auch der Austausch untereinander wieder im Mittelpunkt. 

Am Nachmittag wurde immer Fußball, Volleyball oder Basketball gespielt oder gequatscht. Abends saßen wir gemütlich am Lagerfeuer. Das war auch dringend nötig! Da oben in den Bergen war es nämlich sehr sehr kalt!! Damit hatten wir auch alle nicht wirklich gerechnet und hatten dementsprechend ein bisschen „falsch“ gepackt... Am Abend haben wir dann immer alles übereinander gezogen, was der Rucksack so hergegeben hat. Ein Schock für jeden waren aber definitiv die Duschen. Das Wasser kam anscheinend direkt aus dem Berg, da es wirklich EISkalt war, sodass es einem niemand übelgenommen hätte, die ganze Woche gar nicht zu duschen.




Auch diese Woche verging mal wieder sehr schnell und wurde mit einem gemeinsamen Bildungsausflug in den „La Paz Waterfall Garden“ beendet. Dort konnten wir viele Tiere sehen und, wie der Name schon sagt, mehrere sehr schöne Wasserfälle. 









Das nächste Mal, das wir uns in der großen Gruppe wiedersehen werden, wird erst beim Abschlussseminar im Juli sein☹ Wobei es auch bis dahin „nur noch“ 4 Monate sind...

 

Visita de Alemania 


Wie bereits zu Beginn erwähnt, habe ich in den letzten Monaten nicht soo viel gearbeitet, was vor allem daran lag, dass ich sehr viel Besuch aus Deutschland hier bei mir in Costa Rica hatte.


Am 11. Februar sind meine Eltern in Costa Rica gelandet und wir haben uns nach ca. 5 Monaten wiedergesehen. Da habe ich mich natürlich riesig drüber gefreut. Erst als ich sie wiedergesehen habe, habe ich gemerkt, dass ich die beiden doch sehr vermisst habe. Am Anfang war es echt ein komisches Gefühl, meine Eltern jetzt hier zu haben, wo ich vorher doch immer nur „alleine“ war. Da habe ich mich aber schnell (wieder) dran gewöhnt. 

Die ersten zwei Tage haben wir zusammen in Heredia verbracht. Diese Zeit habe ich genutzt, meinen Eltern alles zu zeigen und meinen Nachbarn und Mitbewohnerinnen vorzustellen. Das war wirklich cool, denn, obwohl ich immer viel von meinem Leben hier erzählt habe, können sie sich nun natürlich ein besseres und eigenes Bild von allem machen. Wir waren zusammen in Heredia, in San José und haben gemeinsam mit den Nachbarn und Mitbewohnerinnen einen Ausflug zum Vulkan Poas und zur Laguna del Hule gemacht. So haben sie schon ein bisschen was von Costa Rica gesehen und gleichzeitig hatten sie Zeit meine „engsten Leute“ hier näher kennenzulernen. 

Insgesamt war das Wiedersehen also sehr schön und ich habe die Zeit mit meinen Eltern sehr genossen! Über unseren gemeinsamen Urlaub werde ich im „Paseando“-Teil berichten☺





Beim dritten Anlauf habe ich den Poas dann auch endlich mal ohne Nebel gesehen;)



Am gleichen Tag, an dem meine Eltern wieder nach Hause geflogen sind, sind meine drei besten Freundinnen aus Deutschland am 6. März in San José gelandet. Es war also wortwörtlich ein fliegender Wechsel. Auch dieses Wiedersehen war super schön und ich habe mich riesig gefreut, die drei wiederzusehen. Auch ihnen konnte ich alles zeigen, wovon ich vorher immer nur berichtet habe. Da sie zudem insgesamt 5 Tage mit mir in Heredia verbracht haben, konnten sie die Umgebung erkunden und haben einige Tage unseren WG-Alltag miterlebt, was sehr cool war. Von unserem gemeinsamen Urlaub berichte ich auch später mehr.

Am Flughafen in San José

Paseando

 

Durch den vielen Besuch hatte auch ich erneut die Möglichkeit noch viele weitere Orte Costa Ricas kennenzulernen! Im Folgenden möchte ich euch also einen kleinen Überblick über die wunderschönen Orte geben, die ich in den letzten Monaten erkundet habe. Neben kleinen Beschreibungen meiner Trips, werde ich vor allem Bilder hochladen, damit ihr euch alles besser vorstellen könnt☺

 

San Andrés de León Cortés - Ein kleines Dorf in den Bergen nahe San José 

 

Bevor der ganze Besuch eingetroffen ist, habe ich ein Wochenende in dem kleinen Dorf San Andrés verbracht, dass ca. 2h mit dem Bus entfernt von San José in den Bergen liegt. Dort habe ich gemeinsam mit anderen Freiwilligen einen Mitfreiwilligen besucht, der dort lebt. Ein weiterer Vorteil unser Freiwilligengruppe: durch die gegenseitigen Besuche lerne ich Teile des Landes kennen, wohin ich als „Tourist“ nie hinkommen würde. So auch das ursprüngliche Bergdorf San Andrés mit seinen ca. 1800 Einwohnern. Die Hauptattraktion des Dorfes: der Kaffeeanbau. Wohin man sieht, sieht man die Kaffeepflanzen auf den Steilhängen rings um das Dorf. Nicht nur San Andrés ist für den Kaffeeanbau bekannt, sondern die gesamte Region namens „Zona de los Santos“. Das liegt vor allem an dem feuchten Klima, dass sich optimal für die Kultivierung von Kaffee eignet. 

Neben den beeindruckenden Kaffeeplantagen bietet San Andrés außerdem noch einige Wasserfälle, zu denen wir hingewandert sind. Um diese zu erreichen, mussten wir ca. zwei Stunden im oder am Rande eines Flusses wandern. An Baden war bei der Ankunft leider nicht zu denken, da das Wasser dafür dann doch zu kalt war. Trotzdem war es ein sehr schöner Ausflug in die Natur. Ansonsten gibt es dort nicht allzu viel zu sehen, weshalb ein Wochenendtrip auf jeden Fall ausreichend ist. Dort für ein Jahr wohnen würde ich jedoch nicht so gerne;)



(auch Avocados werden in dieser Region angebaut) 



 

Monteverde – Ziplining durch den Nebelwald Costa Ricas   

 

Meine Eltern waren insgesamt 3 Wochen in Costa Rica und sind mit einem Auto rumgereist, während ich nur ca. 1 ½ Wochen mit den beiden unterwegs war (irgendwann muss ich schließlich auch mal arbeiten). 


Unser erster gemeinsamer Zwischenstopp war Santa Elena de Monteverde. Wie der Name schon sagt, ist Monteverde (grüner Berg) bekannt für seinen riesig großen Nebelwald, der zu einem der sieben Wunder Costa Ricas ernannt wurde. In den zahlreichen Nebelwald Reservaten ist eine unfassbar hohe Artenvielfalt aufzufinden, was diesen Teil Costa Ricas vor allem für Tier- und Pflanzenfans beliebt macht. 

Im Vergleich zu dem vielen Strandurlaub, den ich vor allem bis dahin gemacht hatte, ging es bei diesem Trip eher um „Action&Abenteuer“. Damit fing es auch direkt am ersten Morgen an: eine Ziplining-Tour durch den costa-ricanischen Nebelwald. Dazu gehörte Folgendes: ca. 10 Seilbahnen, wovon die längste fast einen Kilometer lang war; ein Abseilen aus 40m Höhe mit darauffolgendem Aufstieg durch einen hohlen Baum und über eine seeehr dünne Leiter; ein Tarzansprung von einem ca. 10m hohen Podest mit kurzem freien Fall. Währenddessen hatten wir eine wunderschöne Aussicht auf den grünen Wald und zwischendurch sogar auf den pazifischen Ozean. Das war wirklich ein tolles Erlebnis und für uns alle aber vor allem für Mama ein Adrenalinkick!










Außerdem haben wir in unserer Zeit in Monteverde eine Wanderung durch eines der Naturreservate gemacht und eine sehr interessante Kaffee-Tour bei einer ursprünglichen und familiären Kaffeefinca. 

Bei der Wanderung hatten wir eine tolle Aussicht auf den scheinbar unendlichen Nebelwald und gleichzeitig erneut auf den Pazifik (siehe Bilder). 








Bei der Kaffee-Tour haben wir viel über den Anbau und die Verarbeitung von Kaffee erfahren, was sehr aufschlussreich war. Bei einem Jahr im Land des Kaffees sollte ich auch wenigstens die Basics draufhaben;) So wissen wir jetzt zum Beispiel den Unterschied zwischen „Honey-roasted“ und „natural-roasted“. Um das zu erklären, müsste ich allerdings zu weit ausholen;)) Im Anschluss an die Tour haben wir sogar noch ein Kaffee-Tasting mitgemacht.


Auf diese Weise wurde der Kaffee damals "gepellt"

... und dann über offenem Feuer geröstet 

frische Kaffeebohnen vom Baum


So wird der Kaffee getrocknet


leider können Bilder nicht riechen;)




Insgesamt hat mir Monteverde also sehr gut gefallen!  

 

Santa Teresa – Ein weiterer Ritt auf den costa-ricanischen Wellen 

 

Bei meinem zweiten Besuch Santa Teresas ist mir direkt klar geworden, dass ich nichts gegen einen dritten hätte. Das kleine Örtchen direkt am Pazifik hat nicht nur superschöne Strände zu bieten, sondern auch einfach ein schönes Flair. Nicht zuletzt auf Grund der ungeteerten Straßen bzw. Staubpisten, über die vor allem mein Vater das eine oder andere Mal „not amused“ war.


Das Highlight bei diesem Trip war für mich auf jeden Fall der Surfkurs, den ich zusammen mit meinem Papa gemacht habe. Obwohl ich vorher schon 1-2 Mal auf dem Brett stand, ist es was ganz anderes mit den Anleitungen eines „Profis“ zu surfen. Unser Surflehrer Richard war ein richtiger Tico und hat uns mit sehr sehr viel Motivation die Basics des Surfens erklärt. Der Strand, an dem der Kurs stattgefunden hat (Playa Hermosa), hat sich super für Anfänger angeboten, da viel Platz war und die Wellen weder zu groß noch zu klein waren. Nach einigen Trockenübungen ging es dann direkt ins Wasser. Bei mir hat es gut geklappt, sodass ich viel auf dem Bett stand und bis zum Strand nach vorne durchfahren konnte. Die Zurufe von Richard dabei waren zwar meistens die gleichen aber trotzdem sehr motivierend bzw. aufheiternd, wenn wir dann doch mal reingefallen sind;)

Da wir den Surfkurs am Nachmittag gemacht haben, konnten wir nach „getaner Arbeit“ in Ruhe den Sonnenuntergang am Strand genießen. Und das war tatsächlich einer der schönsten, die ich in Costa Rica bis jetzt erlebt habe.

















 

Nosara – Arena, sol y piscina 

 

Auch das kleine Städtchen Nosara liegt in Guanacaste am pazifischen Ozean. Vor allem der Hauptstrand namens Guillones eignet sich sehr zum Schwimmen und Entspannen und tatsächlich auch zum Surfen. Um unsere im Surfkurs erlernten Skills ausbauen zu können, haben mein Papa und ich die Zeit in Nosara genutzt, und uns für einen Nachmittag ein Surfbrett ausgeliehen. Sich allein die Wellen rauszusuchen ist auf jeden Fall eine Herausforderung, weshalb ich doch das eine oder andere Mal ins Wasser gefallen bin. Insgesamt hat es aber wieder sehr viel Spaß gemacht! 




Entlang des Rio Nosara, der praktisch parallel zur Küste verläuft, säumt sich ein beeindruckender Mangrovenwald. Da hat es sich natürlich angeboten, eine morgendliche Kajak-Tour zu machen, um Vögeln und anderen Tieren auf Augenhöhe zu begegnen. Das Kajakfahren hat sich auf jeden Fall gelohnt, die Ausbeute war aber leider nicht so groß, da die Krokodile sich uns nicht zeigen wollten. 






Manuel Antonio – Touris soweit das Auge reicht 

 

Der Nationalpark Manuel Antonio ist bei allen Costa-Rica-Reisenden ein Muss. Aus diesem Grund ist der Ort Manuel Antonio und der Nachbarort Quepos leider sehr touristisch und wenig typisch Tico. Der Nationalpark lohnt sich aber trotzdem allemal! Weniger auf Grund der Fauna (durch die vielen Besucher gibt es kaum mehr Tiere zu sehen) sondern mehr auf Grund der wunderschönen Strände. Ich denke da reichen die Bilder als Beschreibung aus☺

















Tamarindo – Reiten am Playa Conchal 

 

In Tamarindo und Umgebung war ich nun auch bereits zwei Mal. Die Stadt selbst ist sehr modern und hauptsächlich für Touristen ausgelegt. Zum Feiern bietet sich der Ort im Süden Guanacastes dadurch sehr gut an.

Ein Highlight dieser Reisen war jedoch nicht Tamarindo selbst, sondern der ca. 20km entfernte Playa Conchal (Strand der Muscheln). Das Wasser dort hat drei verschiedene Blautöne und ist super klar. Der Sand besteht aus ganz vielen minikleinen weißen Muscheln. Vor allem im Vormittagslicht sah es paradiesisch aus. Pünktlich zum Sonnenuntergang habe ich einen Ausritt am Strand gemacht, was schon lange auf meiner „Bucket-List“ stand. Es war wirklich ein Traum, bei diesem Licht auf dem weißen Sand zu galoppieren. Ich gebe zu, dass es eine ziemliche Touri-Aktion ist, gelohnt hat es sich aber trotzdem.










La Fortuna – Am Fuße des Vulkans Arenal 

 

Die Hauptattraktion in La Fortuna ist der nahegelegene Vulkan Arenal. So wie dieser aussieht, stellt man sich einen richtigen Vulkan vor! Leider können Besucher ihn aber nur von unten bestaunen, da der Krater momentan nicht zugänglich ist. 

Um das Bild zu vervollständigen, liegt am Fuße des Vulkans der Lago Arenal, ein großer See, der an einen Alpensee erinnern lässt. In der Gegend um La Fortuna liegen zusätzlich viele Nationalparks usw. Wir waren zu Besuch in einem Hanging-Bridges-Park mit 6 langen Hängebrücken mitten im Urwald. Von dort aus hatten wir eine wunderschöne Aussicht in die Natur und das aus spektakulärer Höhe. 










Zwischen dem Lago Arenal und La Fortuna liegt ein weiteres Highlight eines jeden Costa Rica-Urlaubs: die Tabacon-Hotsprings. Dabei handelt es sich um einen Fluss mit warmem Wasser (zwischen 25 und 50 Grad Celsius) mitten im Wald, in dem wir baden waren. Bevor ich selbst dort war, konnte ich mir gar nicht vorstellen, dass es so etwas wirklich gibt und das Wasser tatsächlich warm genug ist, um lange Zeit einfach nur drin zu liegen. Genauso war es aber und ich war mit meinen Freundinnen bestimmt 2 Stunden im Wasser und wir haben gequatscht. Als es dann noch angefangen hat zu regnen war es fast noch gemütlicher und wir wollten gar nicht mehr raus. Dieser Ort ist definitiv ein persönliches Highlight von mir! 


Wo wir gerade von außergewöhnlichem Wasser reden: etwa 1 ½ Stunden von La Fortuna entfernt liegt der Rio Celeste (Türkis), der wortwörtlich Türkis ist. Auch das konnte ich mir vorher nicht so wirklich vorstellen, und als ich dann dort war, war ich überwältigt. Es sieht wirklich aus, als hätte jemand einen Farbtopf reingeworfen, um diese intensive Farbe hervorzurufen. Der Rio Celeste liegt im Nationalpark Vulkan Tenorio. Als wir diesen Park noch weiter durchlaufen haben, sind wir sogar auf den Ursprung der Farbe gestoßen. Das war ebenfalls unfassbar beeindruckend, weil dort wie ein klarer Schnitt der Übergang von der „normalen“ Farbe des Flusses zur türkisenen Farbe des Flusses zu sehen ist. Was genau der chemische Prozess dahinter ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Wer Lust hat, kann sich aber gerne darüber im Internet informieren;) 







Der Übergang von "normal" zu Türkis



La Fortuna und Umgebung hat also, wie ganz Costa Rica, unfassbar viel zu bieten, sodass wir gar nicht alles machen konnten. Wir haben die Zeit aber so gut es geht genutzt und konnten viel erleben! 

 

Und jetzt: Vielen Dank fürs (lange) Lesen! Ich hoffe, es waren nicht zu viele Informationen auf einmal (im „Paseando“-Teil habe ich mich gefühlt wie ein Reiseführer-Autor;)). Es gab einfach so viel aus den letzten Monaten zu berichten, da es für mich sehr besondere Monate waren. Zum einen, weil ich merke, dass ich mich hier immer wohler fühle, und zum anderen natürlich durch den Besuch aus Deutschland, der was ganz Besonderes für mich war. Vor allem, dass meine Freundinnen die weite Reise auf sich genommen haben, bedeutet mir wirklich sehr viel und ich werde unsere gemeinsame Zeit hier nicht vergessen! 

 

Bis zum nächsten Artikel, der hoffentlich ein bisschen kürzer ausfallen wird;)

 

Pura Vida 

Eure Greta 

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